Laura Jeanne Reese Witherspoon, 1975 in Louisiana geboren, erlangte mit der Filmserie „Natürlich Blond“ internationale Aufmerksamkeit und wurde schnell zur gefragten Schauspielerin. Was viele nicht wissen: In Witherspoon steckt ebenso eine kluge Unternehmerin!
Aber mal von vorne: Da Reeses Vater als Militärarzt bei der US-Air-Force diente, verbrachte sie ihre Jugendjahre in Deutschland (Wiesbaden), bevor sie mit ihrer Familie wieder nach Nashville zurück in die USA kehrte. Nach der Highschool zog es Reese nach Kalifornien, dort begann sie zunächst ein Studium der englischen Literatur an der Stanford University, welches sie allerdings nicht beendete, denn die Aufträge und die Nachfrage nach der charismatischen jungen Frau stiegen und so ging Witherspoon aufs Ganze und widmete sich vollkommen der Schauspielkarriere.
Beeindruckende Karriere
Dabei ließ sie sich von dem wiederkehrenden Versuch der Öffentlichkeit, sie in das klassische, traditionelle Rollenbild zu drängen, nicht unterkriegen. Mit der Zeit gelang es ihr, mit ihren Rollen eine Vielfältigkeit zu spiegeln, die sie aus der Blondchenschublade erhob und gleich mehrmals den Golden Globe sowie den Oscar als beste Hauptdarstellerin einbrachten. Weniger ein Zufall, als das konsequente Verfolgen ihrer Vision, um die eigene Erfolgsgeschichte zu schreiben.
„Ich fühle mich wirklich überwältigt von diesen Möglichkeiten. Aber es ist nicht so, als wäre ich vom Rübenlaster gefallen und plötzlich zu dem geworden, der ich bin. Ich habe wirklich hart dafür gearbeitet, und das muss ich anerkennen. Mir ist wichtig, was ich tue, und ich bin stolz auf meine Arbeit. Als Schauspielerin, Künstlerin oder Musikerin kann man sich nie ganz niederlassen. Du musst das Feuer unter dir halten, denn das macht dich besser.“
Erfolg: Nicht nur vor der Kamera
Doch Witherspoon glänzt nicht nur vor der Kamera, sondern überzeugte auch konzeptionell. So wurde sie als Produzentin und Regisseurin aktiv. 2012 gründete sie das Produktionshaus Pacific Standard. Hier entstanden Erfolge wie zum Beispiel 2014 die Romanadaption des Thrillers “Gone Girl“ ebenso wie “Der große Trip – Wild”, indem sie zusätzlich die Hauptrolle übernahm.
Dass sich dieses Vertrauen lohnt, zeigen zahlreiche Synergien und Berührungspunkte, die sich durch die authentische Haltung Witherspoons immer wieder ergeben. Eins von vielen Beispielen ist die Kooperation mit dem Kosmetikkonzern Elizabeth Arden, welcher Reese als “Storyteller-in-Chief” unter Vertrag nahm, um das Image der Unternehmerin als „visionäre Frau“ zu nutzen und sich gleichermaßen am Markt zu positionieren. Denn auch die Kosmetikmarke etablierte in der amerikanischen Schönheitsindustrie einen Namen, indem sich Elisabeth Arden immer wieder für die Rechte von Frauen stark machte – eine Haltung, die ihre Firma bereits seit Gründung 1910 behauptet. Eine historische Figur, mit der sich Witherspoon nur allzu gerne identifiziert, denn es seien Frauen wie Arden, die den Weg für einflussreiche starker Frauen ebneten. So ergab sich hier also ein Zusammenschluss zweier starker, inspirierender Unternehmerinnen, die auch in Zukunft junge Frauen ermutigen wollen, ihren individuellen Weg zu gehen.
“Witherspoon verkörpert die Ideale unserer Gründerin perfekt und ist immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Wie Elizabeth Arden zu ihrer Zeit, akzeptiert Witherspoon bestehende Standards nicht, sie setzt ihre eigenen und ist aus diesem Grunde die ideale Persönlichkeit, um die Marke Elizabeth Arden zu repräsentieren und mit unseren Konsumentinnen weltweit in Kontakt zu treten.” (JuE Wong, President Elizabeth Arden)
Und als wäre das nicht genug: Reese Witherspoon ist Mutter von drei Kindern: Ava Elizabeth und Deacon aus erster Ehe mit dem Schauspieler Ryan Phillippe sowie Tennessee James Toth, aus der zweiten Ehe mit Jim Toth, den sie 2011 heiratete.
„It’s hard having kids. It’s hard having a job. It’s hard having a relationship – for anybody.“
Laut Forbes Magazin ist Reese mit 430 Millionen US-Dollar die reichste Schauspielerin der Welt. Mit dem Verkauf einerMehrheitsbeteiligung an ihrer Produktionsfirma Hello Sunshine an ein von Blackstone unterstütztes Medienunternehmen im letzten Jahr wuchs das Kapital der Schauspielerin noch einmal rasant. Denn der Deal bewertete das Unternehmen mit 900 Millionen US-Dollar. Und noch immer hält Witherspoon ca. 18 % der Anteile am Unternehmen und bleibt weiterhin dem Vorstand angehörig. Die Vision hinter der Gründung von Hello Sunshine im Jahr 2016 bestand darin, frauengetriebene Geschichten zu erzählen. Doch der Verkauf bedeutet keinesfalls die Abkehr vom Filmgeschäft. Vielmehr soll das Kapital genutzt werden, um ihr klar definiertes Ziel weiterhin zu verfolgen. Ihr Vorhaben: Frauen in der amerikanischen Filmindustrie zu stärken.
„Witherspoon hat verstanden, was andere Hollywoodfirmen verschlafen haben“, titelt die Süddeutsche.
Denn die Schauspielerin begnügt sich nicht mit Filmen und Kosmetika, auch Podcasts und digitale Buchformate gehören zu ihren Produktionen.
Dabei ist sie darauf bedacht den Nachwuchs zu fördern: Regisseurinnen, Drehbuchautorinnen – mehr Frauen vor und hinter der Kamera lautet die Devise.
Ein Vorbild für „Karrierefrauen”
Immer wieder nutzt Reese mediale Formate und Öffentlichkeiten, um ihre Botschaft nach außen zu tragen. Ein weiteres Format, das nicht nur in den USA großen Zuspruch erhielt: „Shine on with Reese“. Eine Talkshow, in der die Schauspielerin inspirierende Frauen wie beispielsweise Sara Blakely (Unternehmerin, Gründerin und CEO von Spanx Inc), Autorin Glennon Doyle („Ungezähmt“) oder Sängerin Pink, uvm. einlud. Gesprochen wurde über anhaltende Missstände, die durch das für viele Frauen als auferlegtes und limitierend erlebte Frauenbild, das besonders in Hollywood vorherrscht. Reese möchte mit diesen Begegnungen aufzuzeigen, wie und welche Wege es gibt, sich selbst eine Stimme zu verleihen.
Und das finden wir mehr als grandios. Ein phänomenales Beispiel einer taffen Karrierefrau und Mutter! Wir wünschen uns daher: mehr davon!
Zum Abschluss noch ein absoluter Film- und Buchtipp: Zuletzt begeisterte Reese Witherspoon als Produzentin mit der Verfilmung des Bestseller-Romans „Der Gesang der Flusskrebse“, der mit 700.000 Exemplaren meistverkaufte Belletristiktitel des Jahres 2021. Die Auswahl dieses Materials zeigt: Reese will nicht etwa alte Stereotypen durch neue ersetzen, vielmehr geht es ihr um interessante Frauen mit tiefen Charakteren, die nicht immer leicht durchschaubar sind.